Angeregte Diskussion über die Agrar-Initiativen
11. Juni 2021 – Unter der Leitung von Luca Boog diskutierten Jakob Lütolf, Präsident Zentralschweizer Bauernverband und Christian Galliker, Biobauer aus Maihusen. Rund 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer interessierten sich für das Thema, welches auch das Michelsamt intensiv beschäftigt.
Einig waren sich die Podiumsteilnehmer, dass die Trinkwasserinitiative zu extrem ist. Sie fordert, dass Betriebe, die chemisch-synthetische oder natürliche Pflanzenschutzmittel einsetzen oder Futter für ihre Tiere zukaufen, keine Direktzahlungen mehr erhalten. Der vollständige Verzicht auf den Einsatz von Planzenschutzmittel, sogar auf natürliche, lässt sich nicht bewerkstelligen. Seitens der Bäuerinnen und Bauern wird bereits viel unternommen. Die Grenzwerte wurden massiv verschärft und auf der Stufe Bund wurden weitere Massnahmen beschlossen.
Etwas kontroverser wurde die Volksinitiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» beurteilt. Sie will den Einsatz von synthetischen Pflanzenschutzmitteln gesamthaft verbieten. Die Händler dürften auch nur noch Lebensmittel importieren, die ohne synthetische Pflanzenschutzmittel produziert worden sind. Das entspricht einer wesentlichen Anforderung in der biologischen Produktion. Tatsächlich sind die Konsumentinnen und Konsumenten aber nur bedingt bereit, biologische Produkte zu entsprechenden Preisen zu erwerben. Der Marktanteil von Bio-Produkten liegt bei knapp 11 Prozent. Bei einer Annahme der Initiative ergäbe dies nicht nur für die Landwirte, sondern auch für die Konsumenten einen faktischen Bio-Zwang.
Die CVP (Die Mitte) empfiehlt, die beiden Initiativen abzulehnen. Sie sind nicht zielgerichtet, erschweren die einheimische Produktion und verteuern die regionalen Lebensmittel.
Der Vorstand der CVP Beromünster freute sich über die rege Teilnahme an der digitalen Diskussionsrunde und ruft alle Stimmberechtigten auf, sich selbst ein Bild von den Vorlagen zu machen und – sofern nicht bereits erfolgt – an der Abstimmung teilzunehmen.